Wie in menschlichen Beziehungen ist auch das Leben mit unseren Tieren nicht immer eitel Sonnenschein. Sie fordern uns heraus und triggern unsere Schwächen. Schnell kann es da mal passieren, dass wir einen Konflikt, einen Machtkampf, persönlich nehmen. Wir können wütend auf unsere tierischen Freunde werden, weil sie uns an unsere Grenzen bringen. Was passiert dann? Wir schimpfen, sind enttäuscht oder reißen uns vielleicht zusammen. Manchmal ignorieren wir unsere Tiere dann eine gewisse Zeit, brauchen etwas Abstand, erzählen unserem Partner oder Freunden von dem Konflikt. Alles menschlich. Aber was passiert mit den Tieren? Sie spüren meist nur, dass ihr Mensch enttäuscht oder sauer ist, dass sie wohl etwas falsch gemacht haben. Sie wissen oft nicht mehr genau was der Auslöser war. Sie sind verunsichert. Sie können keinen Abstand gewinnen, sich bei einem Freund aufregen, die Tür zuknallen. Sie sind von uns abhängig. Immer. Sie sind abhängig von unserem Verständnis, unserer Versöhnung. Wir dürfen nicht ungnädig mit ihnen sein und sie meiden. Sie leiden darunter, sehr. Egal wie sehr wir aus menschlicher Sicht gutes Recht hätten beleidigt oder wütend zu sein. Unsere Tiere haben nur uns. Aggression oder Liebesentzug erzeugen Ohnmacht. In diesen Situationen können wir Menschen uns wahre Größe beweisen. Tief durchatmen, negative Gefühle loslassen, der Liebe Raum geben und verzeihen. Damit erlösen wir unsere tierischen Freunde aus ihrer Starre und uns selbst aus unserer.