Bedürfnisse der Katzen (Teil 2 Wohnungskatzen)
Ich habe schon mit einigen Katzen gesprochen, die auf Grund ihres Wesens, ihren Erfahrungen oder ihrer körperlichen Verfassung lieber in der Wohnung/im Haus bleiben wollen. Das Leben dieser und natürlich auch allen anderen Wohnungskatzen, die keine andere Wahl haben, kann man aber mit wenigen Kleinigkeiten verschönern. Die leibliche Verpflegung: das Thema Futter ist sehr speziell, besonders bei Katzen, und würde einen eigenen Beitrag füllen, deshalb gehe ich darauf nicht weiter ein. Meiner Erfahrung nach mögen besonders Wohnungskatzen Rituale. Leckerlies zu bestimmten Uhrzeiten oder als Belohnung für kleine Tricks kommen gut an! Generell haben mehr Katzen, als von mir bisher angenommen, Freude daran kleine Tricks oder Spiele zu lernen. Voraussetzung ist immer, dass ihr Mensch daran richtig Spaß hat und es nicht den Katzen zu liebe macht. Und nicht jeder Tipp vom Katzenexperten ist der richtige für die eigene Katze. Es gilt, das Tier befragen und auszuprobieren. Ohne Erwartungsdruck und Frustration. Katzen wollen Leichtigkeit! Und diese kann im Spiel wunderbar entstehen, wenn man „Spiel“ richtig verstanden hat. Viele der gesprochenen Katzen äußerten den Wunsch mehrere Wasserquellen zu haben. Kleine Schalen, aber auch gerne Gläser, am Liebsten große Gefäße wie Krüge. Das Wasser sollte frisch und vor allem lebendig sein (Quellwasser). Über das tote Wasser aus der Leitung haben sich schon viele Katzen beschwert.
Viele Wohnungskatzen wünschen sich erhöhte Liegemöglichkeiten, zum Beispiel auf Schränken. Um dort hinzukommen, werden kleine Catwalks oder Stufen sehr gerne angenommen. Je mehr die Höhendimension zur Verfügung steht, desto besser. Besonders ängstliche Katzen verschwinden sonst oft unter Sofas und Schränken und können somit kaum am gemeinsamen Leben teilnehmen. Stehen ihnen mehrere hohe Rückzugsmöglichkeiten zur Verfügung, so können sie das Geschehen aus sicherer Entfernung beobachten. Nahezu alle Wohnungskatzen die alleine gehalten werden und manchmal 10 Stunden auf ihren Menschen warten müssen, fühlen sich einsam und unausgeglichen. Sie wünschen sich Gesellschaft und Beschäftigung, genau wie wir Menschen. Viele Katzen wünschen sich einen Freund und wissen auch oft genau wie dieser aussehen soll (welches Geschlecht, Alter ec.). Wohnungskatzen die mit einem häufig gestressten und unter Strom stehenden Menschen zusammenleben, sind besorgt und wünschen sich Zeit für gemeinsame Entspannung ohne Ablenkung (Handy, TV). Sie helfen beim Erden und Auftanken. Auch Wohnungskatzen brauchen Sonne! Gesicherte Balkone oder auch nur (gut) gesicherte Fenster kann man öffnen, damit die Katzen sich auf der Fensterbank sonnen können. Lass dir von deiner Katze zeigen wo sie gerne liegt und versuche sie nicht auf einen Platz zu lotsen, den du dir ausgedacht hast. Wohnungskatzen brauchen mehrere Möglichkeiten sich zu strecken, einzurenken und ihre Krallen zu wetzen. Daher sollten in der Nähe von Schlaf- und Liegeplätzen immer Kratzbretter, -Tonnen, oder -Bäume stehen. Ansonsten nehmen sie etwas anderes 😊 Ansonsten freuen sie sich über regelmäßiges Katzengras und auch mal über „Natur-Tüten“ mit Blättern, Erde, Kräutern usw. zum Erschnuppern und Erkunden.