Meine Erfahrung als ehrenamtliche Katzenschmuserin
Auf der Suche nach einem sinnvollen Ehrenamt entschied ich mich für das Tierheim Weidefeld. Seit April dieses Jahres besuche ich dort wöchentlich die Katzen. Ich setze mich zu ihnen, spreche mit ihnen, schmuse und spiele und bringe Geschenke mit. Beliebt sind Katzengras, Katzenminze- und Baldriankissen und natürlich Leckerlis. Ich versuche bei der Sozialisierung zu helfen, also scheue Katzen an Menschen zu gewöhnen. Katzen, die sich streicheln lassen, sind viel leichter zu vermitteln, als ängstliche und zurückhaltende Katzen. Es gibt so viele Katzen dort, eine schöner als die andere. Niedliche Kitten, freche Jungkatzen, und natürlich viele erwachsene Katzen und die Senioren. Alle träumen von einem liebevollen Zuhause, in dem sie die Zuwendung bekommen, die sie verdienen. Die Mitarbeiter des Tierheims sind immer darauf bedacht die Katzenzimmer liebevoll zu gestalten und überlegen genau wer mit wem am besten zusammenpasst. Besonders schön finde ich, dass auch einige wilde Katzen auf dem Tierheimgelände leben dürfen. Sie schlafen in den vielen aufgestellten Katzenhäuschen und werden gefüttert. Viele Katzen sind einfach glücklicher in Freiheit, auch wenn sie dadurch keine Chance mehr auf Vermittlung haben.
Eines Tages wurde Benjamin mit zwei weiteren Katern gebracht. Alle 3 fauchten mich 3 oder 4 Wochen lang an. Ich blieb bei ihnen im Zimmer sitzen und sprach mit ihnen. Irgendwann dann der Durchbruch, ich durfte Benjamin streicheln. Die anderen folgten dann auch schnell. Leider mussten sie aus Platzgründen die erste Zeit in einem kleinen Zimmer ohne Außengehege sitzen. Die Kater verstanden sich untereinander super, aber eine gemeinsame Vermittlung schien leider eher unwahrscheinlich. Dazu kommt, dass Benjamin einen hartnäckigen Schnupfen hat, der bisher erfolglos behandelt wurde. Zu Beginn der ehrenamtlichen Tätigkeit wollte ich mich einfach nur nützlich machen und nicht unbedingt ein weiteres Tier aufnehmen. Von Woche zu Woche wurde mir aber klar, dass ich wohl mindestens eine Katze adoptieren werde. Benjamin erwartete mich jede Woche, kam auf mich zugelaufen und war weniger an den Leckerlies als an den Streicheleinheiten interessiert. Er mogelte sich direkt in mein Herz. Nachdem ich alle meine Tiere und auch Benjamin auf die Veränderung vorbereitet hatte, nahm ich ihn vor ein paar Wochen zu mir. Er ist einfach nur süß. Er möchte mit jedem Freundschaft schließen, genießt es durch die Räume zu flitzen, mit den anderen Tieren zu spielen und Spielsachen ganz für sich zu haben. Nach einem Besuch bei meinem Lieblingstierarzt wird sein Schnupfen nun homöopathisch behandelt und ist schon viel besser geworden.
Er passt ganz wunderbar zu uns und ich freue mich ihn bald draußen im Garten beobachten zu können.